Die Feierstunde hat geschlagen, es ruhet die geübte Hand. Nach harten arbeitsreichen Tagen grüßt stolz der Richtkranz nun ins Land.
Und stolz und froh ist jeder heute, der tüchtig mit ans Werk gebaut. Es waren wackre Handwerksleute die fest auf ihre Kunst vertraut.
Drum wünsche ich so gut ich es kann, so kräftig wie ein Zimmermann, mit stolz empor gehobenem Blick dem neuen Haus recht viel Glück.
Wir bitten Gott, der in Gefahren uns allzeit so treu gewahrt, er mag das Bauwerk hier bewahren vor Not und Schaden aller Art.
Nun nehm ich froh das Glas zur Hand, gefüllt mit Wein bis an den Rand und mit dem feurigen Saft der Reben will jedermann die Ehr ich geben, wie sich´s nach altem Brauch gebührt, wenn so ein Bau ist ausgeführt.
Das erste Glas der Bauherrschaft:
Hoch soll sie leben, hoch, hoch, hoch!
Das zweite Glas dem Architekten:
Hoch soll er leben hoch, hoch, hoch!
Nun brauchte man zu allen Zeiten nicht nur den Kopf, nein auch die Hand. Drum noch ein Hoch den Zimmerleuten, durch deren Kraft der Bau entstand.
Hoch soll er leben, hoch, hoch, hoch !
Nun ist das Glas wohl ausgeleert und weiter für mich nichts mehr wert, drum werfe ich es zu Boden nieder – zerschmettert braucht es keiner wieder, doch Scherben bedeuten Glück und Segen der Bauherrschaft auf allen Wegen!
Quelle: Lutz Schoch (Zimmerermeister)