Vom 14.04.2025 bis 25.04.2025 fand in Torbole am Gardasee ein umfangreiches Segeltraining mit eingebetteter internationaler Regatta „Fraglia Vela Riva“ statt. Ich war dort zusammen mit dem Sailing Team Brandenburg, um mich dort auf die folgende Regattasaison vorzubereiten. Begleitet hat mich in der ersten Woche meine ganze Familie, so dass wir zusammen Ostern in Italien feiern konnten. In der zweiten Woche konnte mein jüngster Bruder Theo an einem Opti-Trainingscamp teilnehmen, bei dem er viel Spaß hatte. Mein erster Trainingstag war gleichzeitig auch der Entspannteste. Wir mussten nämlich erst um 14 Uhr segelfertig sein, was das Abladen und Aufbauen der Boote deutlich erleichterte. An diesem Tag hatten wir außerdem eine sehr schöne Ora und es waren optimale Trainingsbedingungen. Generell hat es jedoch auch über alle Tage verteilt sehr viel geregnet, was das Segeln in den folgenden Tagen deutlich erschwerte. Teilweise war wegen des schlechten Wetters auch so wenig Wind, dass wir in den großen und langen Pausen, an unseren Booten herumbasteln konnten. Am Vortag der Regatta sind wir mit den Booten von Torbole bei entspannter Windlage bis nach Malcesine zum Regattaustragungsort gesegelt und haben unsere Boote dort gelagert. Am Abend fand das große Teamessen mit allen Seglern und Familien in einer Pizzeria statt. In den folgenden Tagen ging es via Shuttle von Torbole nach Malcesine von wo aus am 16.04.2025 um 14 Uhr bei ca. 25 kn Wind die Regatta startete. Nach den ersten zwei Wettfahrten war ich mit meiner Platzierung zufrieden. Am zweiten Tag habe ich, bei sehr starkem Wind, nach der ersten Wettfahrt abgebrochen und bin in den Hafen gefahren. Am dritten Tag jedoch war mit 10 kn endlich der geeignete Wind zum Segeln. Aufgrund meiner vorangestellten DNCs, verpasste ich leider den Einzug ins Gold-fleet und segelte im Silver fleet.
Am Sonntag segelten wir die Boote zurück nach Torbole. Der Tag danach war entsprechend ein Lay-Day. Unsere Segelgruppe beschloss den Monte Baldo zu besteigen. Aufgrund der hohen Temperaturen änderten wir unseren Plan und fuhren mit der Seilbahn hoch. Nach kurzer Schneeballschlacht oben auf dem Gipfel, wanderten wir bergab zur Talstation. Am Montag begann wieder das reguläre Training. Die Windverhältnisse wechselten jeden Tag, so dass wir ausreichend Zeit hatten auch unsere Backflip-Performance vom Boot zu trainieren. Am Donnerstag segelten wir nach Limone. Dabei konnten wir auf langen Schlägen unsere Vorwindkurs Technik verbessern. Nachdem wir mittags in Limone an Bojen anlegten und direkt an der Promenade des Touri-Ortes Limone Pizza aßen, ginge es auch schon wieder zurück. Durch die besondere Thermik des Gardasees, ist es möglich früh morgens mit Nordwind, dem „Vento“, vor dem Wind Richtung Süden und am Nachmittag dann mit dem Südwind, der „Ora“, erneut vor dem Wind zurück Richtung Norden fahren. Dadurch konnten wir auf sehr langer Strecke unsere „Turns“ auf dem Vorwindkurs verbessern. Am Freitag war unser letzter Segeltag. Da es zunächst windstill war, konnten wir ein weiteres Highlight abseits vom Wasser aus abhaken: der Besuch einer Grotte. Dafür wurden wir ca. hundert Meter vor die Grotte geschleppt und anschließend wieder von den durchgekenterten Booten und Trainer eingesammelt. Später setzte die Ora ein, und wir konnten bei gutem Wind unsere Trainingswoche abschließen. Nach einer erfolgreichen Segeleinheit packten wir unser Boot aufs Dach und bedankten uns bei unseren Trainern. Wir genossen ein letztes Mal Gelato im Hafen von Torbole, um am nächsten Morgen noch vor Sonnenaufgang die Heimreise via Brenner anzutreten. Ciao bella Italia!
Euer Karl, ILCA GER 224875